Am 12.10.24 um 13.00 Uhr startete meine Schicht am Apfelchüechli-Stand des Frauenvereins Lotzwil. Ich war etwas nervös. Was wird mich erwarten? Ich wusste nur, dass ich für das „Zuckern“ zuständig bin. Ich bin das erste Mal dabei und habe den liebevoll dekorierten Stand sofort gefunden. Es wirkt einladend und macht Lust auf Apfelchüechli.
Als erstes musste ich mir eine blaue Schürze umbinden und schwarze Handschuhe überziehen. Gianluca erwartete mich schon. Er ist ein super Lehrer und erklärt mir schön Schritt für Schritt was ich machen muss. Ja, zuständig sein für das Zuckern tönt einfach, aber hat doch seine Tücken. Die Äpfel kommen frittiert auf ein Abtropfpapier und von dort in den Zimtzucker. Dort werden sie schön beidseitig im Zucker gewendet. Alles noch einfach.
Doch jetzt muss man wissen, wie viele Portionen bestellt sind. Es gibt grosse Portionen mit fünf Stück Apfelchüechli und die kleine Portion mit drei Stück. Jetzt sollte das aber fair sein, so dass alle Portionen etwa gleich gut bestückt sind.
Die lieben Äpfel sind aber nicht immer gleich in ihrer Form oder sogar halbiert. Also muss man nach Augenmass bestimmen, wie viele in eine Portion gepackt werden. Das ganze Prozedere muss schnell gehen, also nicht lange rumstudieren, sondern handeln, denn die Schlange vor dem Stand ist doch recht lang. Doch können wir auch nicht schneller arbeiten als die Fritteuse uns Material liefert. Gianluca hat meine Einführung ganz toll gemacht und bald konnte ich ihn tatkräftig unterstützen.
Ich war angenehm erstaunt, wie geduldig die Menschen vor dem Stand auf ihre Apfelchüchli warteten. Wenn ich sie beobachtet habe, waren sie in Gesprächen vertieft, lachten und sahen zufrieden aus. Auch der kurze Regen konnte die Stimmung nicht trüben.
Auch die Stimmung am Stand war ruhig und zufrieden. Es herrschte keine Hektik. Alle machten ihre Arbeit und hatten trotzdem Zeit für kurze Gespräche oder ein Witzchen.
Es sind aber noch viel mehr Personen an der Apfelchüechlizubereitung beteiligt, nicht nur diese, die man am Stand sieht. Da wurde schon am Morgen fleissig Äpfel geschält und geschnitten. Der Teig zum Frittieren wurde vorbereitet und auch die Vanillecreme wurde frisch gekocht!
Wären nicht so viele gute Seelen bereit zu helfen, könnte der Frauenverein diese Arbeit nicht leisten. Es gäbe keine Apfelchüechli und das wäre sehr schade.
Ich freue mich schon auf den nächsten Obst- und Mosttag. Wer uns helfen möchte, ist herzlich eingeladen. Ich könnte dann das Zuckern erklären. 😊
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